Ich fahre motorisierte Zweiräder, seitdem ich 13 bin. Zuerst 3 Mofas, mit einer davon habe ich die erste Tour gemacht und zwar sagenhafte 45 km bis an die Innerstetalsperre zum Zelten. Mit 14 folgte eine Yamaha RD 50 (ja, das war alles nicht ganz legal...)
und mit 18 habe ich mir als Schüler mit meinem Bruder zusammen eine Honda CB 250 RS gekauft (02/85 für 800,- DM).
Für mich hat dieses Mopped damals viel bedeutet, da die anderen Kumpels, die mir vorher mit ihren Leichtkrafträdern wegfuhren, sich fast alle "nur" ein Auto kauften. Nur einige wenige fuhren weiter Motorrad und ich war mit dieser kleinen Maschine plötzlich dabei und wurde akzeptiert. Das war ein tolles Gefühl und wahrscheinlich kommt daher auch meine Leidenschaft für Motorräder.
Es folgte eine Honda CB 400 N (04/87 für 1750,- DM), ein eher biederes Mopped, aber eben zuverlässig und immerhin schon mit 45 PS
und anschließend eine Yamaha XJ 550 (04/1988 für 1000,- DM), mein erstes richtiges Motorrad.
50 PS, 4 in 1 Anlage und endlich genug Druck an der Kette. Die hat schon richtig Spaß gemacht, hatte dann aber leider -wenn ich mich richtig erinnere- irgendwann einen leichten Getriebeschaden. Kurzzeitig folgte dann eine Suzuki GSX 750 (04/90 für 1000,- DM), die hatte eine Schaltanzeige, Wahnsinn,
und danach eine wirklich tolle Honda CB 900 F2 Bol D`or mit Doppelscheinwerfer-vollverkleidung (05/90 für 1950,- DM).
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mit der die erste wirkliche Tour gemacht zum Gardasee bei strömendem Regen und mit kaputter Regenkombi. Außerdem hat sie mächtig Öl gefressen, aber das war damals noch kein Grund, auf etwas anderes umzusteigen.
Bis zu der Zeit habe ich noch häufiger die Moppeds gewechselt, was sich aber ändern sollte, als ich mein fast perfektes Motorrad finden sollte: eine Yamaha XJ 900 F (02/92 für 3300,- DM), 90 PS, Kardanantrieb, Vierzylinder mit mächtig Druck schon von unten, die Zuverlässigkeit in Person und eine tolle entspannte Sitzposition begeisterten mich und lassen mich bis heute nicht mehr los.
Sie war optisch heruntergekommen, weshalb ich sie einfach mal in dunkelblau lackierte und sollte mich eine Zeitlang begleiten. Da sie aber irgendwelche Macken bekam, machte ich mich wieder auf die Suche nach einer XJ 900 F in besserem Zustand. Ich fand sie in Hameln zu einem Preis deutlich über meinem Limit, aber was soll ich sagen, der Zustand war perfekt und ich schaltete endlich mal den Kopf aus und leistete sie mir, für damals für mich sagenhafte 5600,- DM (08/92).
Dieses treue Motorrad fuhr ich dann 17 Jahre (08/92-04/09). Es folgten unsere Hochzeit und die Geburt unserer zwei Kinder, die Zeit für das Motorrad fahren wurde damit weniger, aber meine Frau war so gescheit und hat sich nie dagegen ausgesprochen.
Und so blieb diese XJ lange Zeit in meinem Besitz und wird auch später nochmal Erwähnung finden, denn da mein Bruder mir die XJ abkaufte, kam sie nie so ganz aus meinen Augen.
Irgendwann besuchte ich dann mal den Zinsenprinz, der mir seine Traummaschine im Internet zeigte. Beim selben Händler stand eine XJ 900 Diversion in Grün, die mich endlich wieder aufweckte (04/09 für 2750,- €).
Ok, es war nicht der beste Kauf, da die Vergaserdichtungen hin waren und sie wie Sau lief, aber ich lernte dadurch meinen Schrauber kennen, der mir gleich mal seine Fertigkeiten unter Beweis stellte. Statt 200,- € für 4 Dichtungen auszugeben, holte er 4 fast passende aus seinem Keller und fräste so lange mit einem Dremel dran rum, bis sie passten. Später kaufte mir diese XJ ein Kumpel ab, der noch lange seine Freude daran hatte.
Ich hatte irgendwie im Hinterkopf, dass ich gern wieder eine dunkelblaue haben wollte und fand auch eine entsprechende XJ 900 Diversion. Allerdings in einem bemitleidenswerten Zustand nach einem Unfall, dafür zu einem guten Preis (09/11 für 1750,- €).
Diese XJ habe ich mir dann zurecht gemacht, was ganz gut geklappt hat und mir Spaß machte. Könnte glatt zum Hobby werden ;-). Ein tolles Motorrad, mit dem ich echt Freude hatte. Etliche Modifikationen später, direkt nach der Rückkehr einer Tour über die Route des Grandes Alpes, schaute ich sie an und merkte, dass nach langen treuen Jahren zur XJ ruhig mal etwas anderes kommen könnte. Gelobt sei das Internet, in Bremerhafen fand ich eine tolle Suzuki V-Strom 1000 (02/14 für 3900,- €).
Ein mächtiges Teil mit richtig Druck, mit der ich u.a. eine tolle Polentour erlebt habe und die mir viele schöne V-Strom-Stunden und etliche neue Freunde bescherte.
Im selben Jahr bekam ich die Möglichkeit, eine verunfallte V-Strom 650 zu kaufen und mit wenig Einsatz einiges an Gewinn zu machen (10/14 für 1300,- € gekauft, 05/15 verkauft).
Der Verkäufer war glücklich, ich und der Käufer auch, so soll es sein.
Die große V-Strom war mir dann aber doch zu ruppig in den unteren Drehzahlen, außerdem soff sie wie ein Loch, was ich trotz diverser Versuche nicht eingestellt bekam. Ich schaute mich also um und fand eine fast neuwertige Triumph Tiger 800 in München für saugünstige 6000,- € (03/15).
Meine Frau war das Wochenende nicht da, ich also Sonntag morgen um 6.00 Uhr mit Anhänger los und um 20.00 Uhr mit einer tollen Maschine wieder zuhause.
Es folgte dann noch eine 650er V-Strom, die ich in schlechtem Zustand für schmales Geld kaufte und wieder auf Vordermann brachte, um sie mit Gewinn zu verkaufen (11/16 aus Ulm für 2200,- €).
Mit dem Tiger war ich bis dahin super zufrieden. Bis dann ein Stammtischkollege erzählte, dass er seine Triumph Tiger 800er XC mit Wilbersfahrwerk für einen fairen Preis verkaufen wollte. Ich schwöre, ich wollte nur mal das Fahrwerk ausprobieren! Aber der Zustand war dermaßen perfekt, dass ich nicht nein sagen konnte (03/17).
Mit diesem Tiger folgte dann auch gleich eine Tour durch Rumänien, genau richtig dafür. Nur... der Scottoiler war kaputt und ich merkte es lange nicht. Also lief die Kette total trocken und ich hatte kein Öl dabei, das ging mir echt auf den Sack und ich wünschte mir meinen alten Kardan zurück. Als dann noch das 21er Vorderrad zweimal bei Feuchtigkeit im Kreisel wegrutschte, hatte ich die Schnauze voll und schaute schon auf der Rückfahrt von Rumänien nach etwas anderem. Ein großer Tiger, die 1200er Explorer, stand bei Wilhelmshaven; Kardan, schön anzuschauen und richtig Druck, das war doch was (07/17 für 8000,- €).
Eine wirklich sehr schöne Maschine, mit der ich u.a. zum XJ-Herbsttreffen nach Nordkirchen gefahren bin.
Im November 2017 habe ich dann noch eine V-Strom 650 aus Essen geholt. Verkäufer war Andreas Prinz, der mit seinem Kumpel tolle Motorradvideos bei Youtube hochgeladen hat. Meine Frau und ich haben noch eine Unter-Tage-Tour mitgemacht und uns Essen etwas angeschaut. Die Strom habe ich dann etwas aufgehübscht und im Februar 2018 wieder verkauft.
Über die Winterzeit kam ich bezüglich der Explorer ins Grübeln, weil der Motor schon über 50000 km runter hatte und ich nur wenig positive Erfahrungsberichte von Explorerfahren mit der Kilometerleistung gefunden habe. Außerdem war sie für mich Zwerg etwas zu groß und auch zu kopflastig, also machte ich mich mal wieder auf die Suche nach einer Maschine, die genug Druck, Kardan und viel Zuverlässigkeit verspricht. Zuverlässigkeit hat für mich einen konkreten Namen und der lautet YAMAHA. Dank den Reiseberichten von Erik Peters war ich schon angefixt auf eine 1200er Tenere und durfte sie bei einem Kumpel mal Probe fahren. Sie ist zwar schwer, durch den Schwerpunkt aber deutlich leichter zu fahren als eine Explorer und sie liegt mir einfach. Also habe ich mir im Mai 2018 eine XTZ 1200 Z, Typ DP04 aus der Lausitz geholt.
Keine 20T km runter, top Zustand, super. Auf dem Heimweg hatte kurz vor Hildesheim ein Gefahrgutlaster direkt vor mir einen Unfall und kippte um. Dank der Polizei durfte ich auf der Autobahn mit meinem Hänger wenden und bis zur letzten Abfahrt zurück fahren, sonst hätte ich tatsächlich 18 Stunden dort stehen müssen, bis die Bahn wieder freigegeben wurde. Glück gehabt.
Mit der DP04 bin ich 2018 die Route des Grandes Alpes gefahren, außerdem zum XJ-Treffen zu Ulli nach Berlin, es folgten Reisen in die Dolomiten und Tschechien 2019 und in die Lombardei 2020. Eine tolle Zeit mit einer tollen Maschine!
Zwischendurch bekam ich noch ein günstiges Angebot für eine Yamaha FJR 1300, die ich im Mai 2019 kaufte. Ich wollte sie schon immer mal ausprobieren, musste aber feststellen, dass mir das erste Modell nicht wirklich gefiel und sie in Kurven sehr behäbig ist. Im Mai 2020 habe ich sie daher wieder verkauft.
Außerdem hatte ich den Spleen im Kopp, auch gern mal im Winter zu fahren und suchte dafür etwas kleineres. Es wurde wieder eine 650er V-Strom, die ich im Dezember 2019 aus Wilhelmshaven holte (inkl. Weihnachtsmarktbesuch :-) ).
Dieses schicke Teil hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich sie tatsächlich knapp 3 Jahre behalten habe. Allerdings musste ich feststellen, dass die Winterfahrten ihr echt zugesetzt haben, was mir in der Seele weh getan hat. Im September 2022 ging sie daher in den Nachbarort und machte einen anderen glücklich.
Die Tenere hielt sich immerhin 2 1/2 Jahre, bis ich wieder unruhig wurde und mich nach etwas anderem umschaute. Also hab ich mir einen Tag Urlaub genommen und hab mir ganz in Ruhe mehrere Motorräder angeschaut. Die Moto Guzzi V85 fuhr sich wie ein Fahrrad, das war gar nichts für mich. Die Ducati Multistrada 950 passte sofort, ich hatte aber Bedenken, dass ich mit der Qualität der Verarbeitung nicht zufrieden sein würde. In Porta Westfalica bin ich dann noch eine ältere GS gefahren, das war nix, aber es stand außerdem noch eine Tenere da, allerdings das neuere Modell, eine DP07 aus 2017. Drauf, gefahren, wohl gefühlt, gekauft. Mit dieser Maschine sind wir u.a. nach Kroatien und Slowenien gefahren.
Im Januar 2021 konnte ich dann noch eine V-Strom 650 günstig in Gütersloh erwerben, die ich aufbereitete und im Mai 21 wieder gut verkaufen konnte.
Außerdem wurde ich im Februar 2021 von einem Freund angesprochen, dass der Mann der Freundin einer Kundin verstorben sei (...) und die Witwe noch eine Honda CB 750 Seven-Fifty in der Garage stehen hätte, die sie gern los werden würde. Ok, sie bekam einen fairen Preis, ich hatte über die Wintermonate zu tun und fand im April 21 einen Käufer, der genau dieses Modell schon lange suchte. So muss das sein ;-) .
Im März 21 kam außerdem wieder eine V-Strom 650 in die Garage, gekauft von einem Gymnasialdirektor aus Herne und in einem bemitleidenswertem Zustand. Wie kann man sein Motorrad nur so schlecht behandeln ? Ich brauchte 2 Wochen zum Putzen und weitere 2 Wochen für einen netten Käufer.
Eine kurze Episode gab es noch mit einer XJ 650, die ich immer schon mal haben wollte. Allerdings war mir dann doch zu viel dran zu machen, sodass ich sie nach ein paar Wochen zum gleichen Preis weiter verkauft habe.
Ähnlich gestaltete es sich mit einer Zephyr 750 aus Hannover, die ich im Mai 21 gekauft habe.
Eine echt nette Verkäuferin, der ich nichts Schlechtes zugetraut habe, was allerdings ein Fehler war. Tatsächlich war der Tank komplett durchgerostet und auch sonst noch einiges kaputt, sodass ich sie relativ schnell weiterverkauft habe. Ein LKW-Fahrer aus Rumänien nahm sie dankbar ab, ich kam ohne Verlust raus und habe gelernt, dass es zumindest einigen LKW-Fahrern aus Rumänien nicht gerade schlecht ging, die Geldscheinrolle, die er aus seiner Hosentasche zog, müsste ungefähr mein Jahresgehalt beinhaltet haben.
Während unserer Kroatientour mit der Tenere meinte meine Frau zu recht, dass mir die Maschine für Schotter- und Passstraßen wohl etwas zu schwer sei und außerdem war sie mir für solche Touren auch einfach zu schade, sodass ich sie nach nur einem Jahr wieder verkauft habe. Bei der Abschiedsfahrt im September 2021 hatte ich allerdings schon etwas Bedenken, ich hing doch sehr an ihr. Ein sehr guter Preis und ein netter Käufer, der sie für sein Urlaubshaus in Kroatien haben wollte, haben mich dann aber doch überzeugt.
Rein zufällig sah ich im September 2021 noch ein tolles Angebot für eine Yamaha FJR 1300 aus Weilheim in Bayern. Es war das neuere Modell mit dem schönerem Cockpit und irgendwie reizte sie mich. Nach mehreren Telefonaten mit dem sehr netten Verkäufer setzte ich mich einen Samstag um 6.00 Uhr in den Zug und fuhr also nach Bayern. Der Verkäufer holte mich vom Bahnhof ab, wir erledigten den Papierkram und ich genoss die Rückfahrt über Land bei strahlendem Sonnenschein und einer tollen Übernachtung in Rotenburg ob der Tauber.
Die Maschine war in einem perfektem Zustand, ich brauchte nichts machen, fand jedoch im März 2022 einen Interessenten, der mir ein Angebot machte, das ich nicht ausschlagen konnte.
Mit Uli und Carsten hatten wir schon länger vor, mal einen Urlaub in Schottland zu machen. Die richtige Maschine dafür sollte ein 800er Tiger sein, da htte ich ja schon einige Erfahrungen mit. Im Oktober 2021 holte ich mir also einen Tiger 800 ABS aus Eiterfeld (wie kann man sich so einen Namen ausdenken ???).
Allerdings musste ich relativ schnell feststellen, dass der Zustand jetzt doch nicht gerade vertrauenserweckend war. Im März 2022 ging er daher für schmales Geld wieder weg. Immerhin habe ich dabei einen neuen Schrauber kennengelernt, dessen Dienste ich schon mehrmals in Anspruch nehmen durfte.
Zur gleichen Zeit fand ich dann einen deutlich besser erhaltenen Tiger 800 XrX, an dem wirklich nichts dran war und der für Schottland bestens geeignet war.
Ein Kumpel vermittelte mir zwischenzeitlich noch eine V-Strom 650 aus Emmerthal im Weserbergland (06/22). Sie war noch relativ jung und hatte auch noch nicht viel runter, aber da sie jahrelang offen in einer Scheune gestanden hatte und von allen möglichen Viehzeugen mit allen möglichen Exkrementen zugesch... wurde, war sie echt in einem bemitleidenswertem Zustand, der mich an die Grenzen meiner Möglichkeiten gebracht hat.
Einige Teile musste ich ersetzen, bis ich im Juli 2022 wieder einen Käufer damit glücklich machen konnte.
Zum Ende der Saison 2022 lockte mich dann Bayern wieder. Wieso sind die Motorräder im Süden eigentlich günstiger als bei uns ??? Zuerst stolperte ich zufällig über eine Moto Guzzi California, die ich wunderschön fand.
Der Verkäufer machte einen netten Eindruck und war einverstanden, gegen eine Anzahlung sie noch ein paar Wochen stehen zu lassen, bis ich sie, mit einem Urlaub in Italien verbunden, abholen wollte. Ok, das war ein Risiko, aber ich wurde belohnt. Mit dem Tiger auf dem Anhänger runter und mit beiden wieder zurück bereicherte die California kurze Zeit später meine Garage. Ich fand sie echt wunderschön und freute mich auf gemütliche Weserberglandtouren. Allerdings hat meine Frau mir gleich nach wenigen Kilometern klar gemacht, dass ihr die Sitzposition überhaupt nicht zusagt. Alleine fahren macht keinen Spaß, also ab damit ins Netz und da ich sie günstig kaufen konnte, sollte es auch nicht zu meinem Nachteil sein.
Zwischenzeitlich hatte ich noch ein Deja-vu. Eine Yamaha FJR 1300, Baujahr 2007, gleiche Kilometerzahl wie meine vorherige und in der gleichen Farbe stand wieder in Bayern (dieses Mal in Nürnberg) zum Verkauf.
Sollte das meine letzte FJR sein ??? Aber warum dann wieder nur für 3900,- € ? Tatsächlich war es nur Zufall, ich konnte erneut einen Schnapper machen und bereits im gleichen Monat wieder verkaufen.
Für die California fand ich einen Käufer, der mir, glaub ich, jeden Preis bezahlt hätte. Er war total fixiert auf dieses Modell und wollte sie unbedingt haben. Seltsam war, dass er mit seinen ca. 60 Jahren noch gar keinen Führerschein hatte, aber er ließ sich nicht davon abbringen, denn er wollte mit Bestehen des Führerscheins diese Maschine bereits in seinem Carport stehen haben.
Wie der Zufall es will, hatte ich zeitgleich bereits einen Nachfolger für die California gefunden. Ich trauerte eigentlich immer noch der dicken Tenere hinterher und fand zufällig wieder eine Yamaha XTZ 1200 Z Tenere, Typ DP04, nahezu identisch mit meiner ersten Tenere, in einem Top-Zustand mit viel Zubehör für einen vernünftigen Preis.
Also vereinbarte ich mit dem Guzzikäufer, dass ich sie ihm nach Münster liefere und dann gleich weiterfahre in die Nähe von Rotenburg ob der Tauber, wo ich mir im Dezember 2022 bei Schnee und Glatteis mit meiner Frau ein schönes Wochenende machte.
Zur gleichen Zeit kam noch mein Bruder auf mich zu und erklärte mir, dass er jetzt kein Motorrad mehr fahren will und er meine alte Yamaha XJ 900 F verkaufen möchte.
Ich wär ja mit dem Klammeraffen gepudert, wenn ich da nicht zugesagt hätte und so standen kurzerhand eine Triumph Tiger 800 XrX, eine Yamaha XTZ 1200 Z Tenere DP04 und eine Yamaha XJ 900 F in meiner Garage. Ich war glücklich ! :-)
Und zack... war ich noch glücklicher, denn...
ein paar Monate vorher hatte ich an einem Endurokurs teilgenommen und hatte einen Riiiiesenspaß! Auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, mal abseits des Asphalts unterwegs zu sein, habe ich mich nach einem leichten Enduroteil umgeschaut und bin auch recht schnell fündig geworden.
Günstig, Profil noch genug vorhanden, springt gut an, läuft und macht Spaß. :-). Schade nur, dass ich mir kurz nach dem Kauf den Fuß gebrochen hatte und der Heilprozess 9 Monate gedauert hat. Da die XT keinen E-Starter hatte und ich sie mit dem Fuß nicht ankicken konnte, habe ich sie kurzerhand wieder verkauft.
Eigentlich sollte dann mal eine Weile Ruhe sein. Und ich schwöre, ich wollte mir nur mal die Guzzi V85 beim benachbarten Händler ansehen, mehr nicht!
Vor dem Hof stand ein Wagen mit Anhänger, drauf eine sehr gut erhaltene Explorer 1200. Im Vorbeigehen habe ich kurz gesagt: "Damit wirst du viel Spaß haben, das ist eine geile Maschine!", woraufhin zurück kam: "Hatte ich schon, ich gebe sie grad in Zahlung." Nun kenne ich mich mit In-Zahlung-geb-Preisen so gar nicht aus und fragte neugierig, was er denn dafür bekommen hat. Naja, was soll ich sagen, ich hab ihm etwas mehr geboten, der Händler hat gelacht und zugestimmt und eine Stunde später unterschrieben wir bei mir im Büro den Kaufvertrag.
Der Hammer kam aber noch. Ich hatte m.E. schon einen guten Preis bekommen, aber was er mir noch aus dem Kofferraum an Zubehör rausgeholt hat, war der Wahnsinn!
Jetzt hatte ich also zwei Tiger (eine 800er und eine 1200er), eine 1200er Tenere und eine 900er XJ in der Garage stehen. Leider zeigte sich bei dem 800er, dass mein Rücken immer mehr Probleme hat mit der Sitzposition, sodass ich einfach beide Tiger mal ins Netz gestellt habe. Außerdem habe ich sie beide bei Bikecorner in Hildesheim angeboten, der wirklich faire Preise macht. An der 1200er hatte er gar kein Interesse, die 800er sollte ich mal vorbeibringen. Gesagt, getan.
Während der Besichtigung gesellte sich ein zufällig vorbei kommender Moppedfahrer mit einer alten XJ600 zu uns und äußerte beiläufig, dass er auch etwas größeres sucht.
Also lud ich ihn ein, sich die 1200er bei mir anzusehen, was er auch gleich machte. Gekauft hat er dann allerdings nicht die 1200er , sondern die 800er und zahlte mir einen fairen Preis.
Blieb also noch die große... . Bei der habe ich nicht berücksichtigt, dass die Kilometerleistung ein entscheidendes Verkaufskriterium ist. Es wollte und wollte einfach keiner diese tolle Maschine mit ca. 60 TKm haben, sodass sie letztendlich für meinen Einkaufspreis an einen Händler ging. Etwas dubios war die Abholaktion abends um 23.00 Uhr mit zwei dunklen Typen aus einem östlichen Nachbarland auf dem Edekaparkplatz. Aber letztendlich ging sie weg und durch den Verkauf einiger Zubehörteile kam sogar noch ein bischen was für mich rum.
Da ja wieder Platz in der Garage war, schaute ich mich wieder im Netz um und blieb bei einer Honda Africa Twin 1000, Bj. 2018, 20 TKM, DCT (Automatik-)getriebe, hängen. Nur knapp 2 Stunden Fahrt war es mir wert und tatsächlich sollte sie kurz danach in meiner Garage stehen.
Innerhalb von 3 Tagen war sie angemeldet und aufgerüstet für eine Tour nach Italien, incl. Vollkaskoversicherung. Das war eine gute Entscheidung, denn ein paar Tage später lag sie auf der Seite, ich bin in eine Entwässerungsrille gekommen und konnte sie nicht mehr halten. Aber die Versicherung war großzügig und hat mir den Kaufpreis deutlich reduziert (wenn man es so sehen will).
Bei einem Besuch im PS-Speicher in Einbeck bzw. im dortigen Motorrad Depot habe ich eine XJ 900 Diversion gesehen mit einer Beschreibung, die ganz klar falsch war. Beschrieben wurde das Vorgängermodell, die XJ 900 F, von der noch ein Modell in meinem Besitz war. Nach einem netten Gespräch mit dem Kurator des Museums sind wir überein gekommen, dass mein Oldie (Bj. 1984) ihre restlichen Tage von begeisterten Oldtimerfans bestaunt werden darf. Sie bekommt einen schönen Platz in der Ausstellungshalle.
Im September 2023 sind wir die Route des Grandes Alpes gefahren. Da meine Frau bei der Africa Twin bei vollem Gepäck Probleme hatte beim Aufsteigen (der Abstand zwischen Fußraste und Sitzbank ist sehr groß), haben wir die Tour mit der Tenere unternommen. Traumhaft brachte sie uns über jeden Weg sicher ans Ziel (sogar über ein Teilstück der ligurischen Grenzkammstraße), am Schluss allerdings mit ein paar komischen Geräuschen. Letztendlich war alles in Ordnung, aber als ich ein Angebot für eine 2020er Tenere mit nur 20000 km ganz in der Nähe entdeckte, konnte ich nicht widerstehen.
Ok, weißer Tank und blaue Felgen waren jetzt nicht wirklich meins, aber ich hatte ja noch meine DP04. Also Felgen, Tank und Verkleidungsteile gewechselt und die DP04 im neuen Look inseriert.
Ungefähr zur gleichen Zeit habe ich eine 2016er Triumph Explorer für einen Wahnsinnspreis im Netz gefunden. Auch nur ein paar Kilometer weg, also hin und nachdem eine Hauptsicherung als Grund für das Nicht-Anspringen ausgemacht wurde, habe ich sie mitgenommen.
Neues Modell mit dreigeteiltem Display, semiaktivem Fahrwerk, Koffer und Topcase dabei für einen in meinen Augen Spottpreis, super.
Aber war da nicht etwas mit dem Verkaufen einer Explorer ? Schlechter Markt und so? Nun hatte diese nur 25000 km runter und war in einem Top-Zustand, also machte ich mir keine großen Sorgen.
Nun hatte ich also 2 Tenere, eine Africa Twin und eine 1200er Explorer in meiner Garage, was für ein Luxus!
DP04 und Explorer taten sich allerdings schwer beim Verkauf, also hab ich auch noch die Africa Twin reingestellt, da ich eh vom 21-Zoll-Vorderrad weg wollte. Aber auch die AT wurde ein Ladenhüter, monatelang tat sich gar nichts, niemand wollte eine meiner Maschinen haben.
Ich nahm es locker und fuhr mit der AT erstmal in die Dolomiten und mit der neuen Tenere gleich nochmal in die Dolomiten, dann an den Gardasee und in die Schweiz. Es war traumhaft schön und die Tenere lief wunderbar.
Zurück in der Heimat kam dann langsam Bewegung in den Markt. Ein junger Mann aus Thüringen kam mit seinem Vater zur Besichtigung der DP04, verzichtete auf eine Probefahrt und kaufte sie kurzerhand.
Für die AT meldete sich der Händler aus Polen, der bereits eine meiner Explorer gekauft hatte und zahlte fast meinen Wunschpreis. Es wurde also Platz in der Garage. Fast hatte ich mich schon darauf eingerichtet, die Explorer als Zweitmaschine anzumelden.
Auf eine Anfrage für eine 1050 KTM, die mich aufgrund ihres Designs angesprochen hatte und die ich gern mal probefahren wollte, bot mir der Verkäufer an, mit der Explorer zu tauschen (mit Wertausgleich). Die KTM ließ sich gut fahren und da ich so einen sehr guten Preis für die Triumph erhalten konnte und die KTM ebenfalls für einen guten Preis erhalten konnte, sagte ich zu.
Ein Glücksfall, denn der Verkäufer war selber Motorradwerkstattleiter, die Maschine war also auch technisch in einem sehr guten Zustand und eine große Inspektion bekam sie auch gleich noch dazu.
Aufgrund einer Schulter-OP war für mich die Saison erstmal gelaufen. Über den Winter befinden sich also eine 2020er Tenere DP07 und eine 1050er KTM Adventure in meiner Garage. Platz ist jetzt wieder genug und die Triumph Tiger 900 GT Pro reizt mich auch immer mehr, also schau`n wir doch mal, ob sich da über den Winter nicht etwas schönes findet ;-). (Stand: September 2024)
Tja, und manchmal kommt es anders, als man denkt... .
Die Schulter heilte recht gut und noch im Oktober juckte es mich schon wieder in den Fingern. Da die KTM dann doch nicht wirklich was für mich war, hab ich sie wieder reingestellt und recht schnell einen netten Interessenten gefunden. Zeitgleich lachte mich im Netz eine Moto Guzzi V85 TT Travel (mit besserer Ausstattung) an mit reichhaltig Zubehör. Irgendwie ging mir diese Maschine nicht aus dem Kopf, obwohl eine Probefahrt mal völlig daneben war, weil sie sich eher wie ein Fahrrad fuhr als ein Motorrad. Aber eine weitere Testfahrt im Frühjahr mit der 85 von einem Kumpel hatte für ordentlich Spaß gesorgt. Die ging richtig gut los und war sowas von spurtreu in den Kurven, dass meine Neugier geweckt war. Die Testberichte auf Youtube versprachen zudem ein super Motorrad, zwar mit etwas zu wenig Leistung für 2 Personen, aber ich wollte doch eh was für die Solofahrt haben. Also fuhr ich einfach mal nach Wolfsburg und schaute sie mir an (Dienstag, 29.10.).
Am frühen Mittwoch des 30.10.2024 nachmittag ging die KTM dann zu meinem Wunschpreis weg, ich packte das Geld ein, fuhr nach Wolfsburg und kam mit der Guzzi zurück. So schnell kann es gehen. Eine zweite Sitzbank, eine Tourenscheibe, 2 Koffer, ein großes Topcase und zwei angeschlagene Tankverkleidungen gab es noch obendrauf, was mir die Möglichkeit gab, das Originaldesign gleich mal etwas zu ändern.
Kurz danach sah ich dann mal wieder ein top Angebt für eine Yamaha FJR 1300. Ok, zwar in der Nähe von Basel, aber das schreckt uns nicht. Wir haben uns 4 schöne Tage im Elsass gemacht und am Ende des Wochenendes stand die FJR neben der Guzzi und der Tenere in der Garage (02.11.2024). Nur 33000 km, Halbautomatik und eine umgebaute Lenkerhaltung machen diese Maschine zu etwas Besonderem, mal schauen, ob andere das auch so sehen. Warum ? Naja, im Vergleich zur Guzzi und zur Tenere fährt sich die FJR halt doch recht behäbig, musste ich mal wieder feststellen. Also einmotten und auf das Frühjahr warten.
Eigentlich sollte das wohl reichen, die Garage ist ja voll. Aber wenn dann eine 2015er BMW GS 1200 LC ganz in der Nähe zu einem Top-Preis angeboten wird, muss ich ja zumindest mal hinfahren... .
TOP-Zustand, Akrapovich, Selleriesitzbank, 3 Pakete, Carpuride, Kamera integriert, nur 26000 km, da kann ich nicht nein sagen, wenn der Preis stimmt.
Und der stimmte nicht nur, der stimmte sowas von... ;-) .
Ok, die Rahmenbedingungen waren etwas, naja, nebulös, aber ein paar Recherchen waren beruhigend und mit Unterstützung von einem erfahrenen Schrauber, der grinsend abnickte, stand sie kurze Zeit später ebenfalls in der Garage. Wie war das? Aller guten Dinge sind 4 ?
Jetzt war ich also doch angekommen im Kreis der alten Männer, äh, nee, der GS-Fahrer... (13.11.2024).
Tja, da hat sich trotz kaputter Schulter in ein paar Wochen doch noch allerhand getan. Bei jedem Schritt in die Garage bekomme ich aber nun ein breites Grinsen und hoffe, dass sich in den kommenden Wochen noch ein paar sonnige Tage zeigen.
Und schwupps, ist wieder Platz...
4 Moppeds müssen nicht sein, also habe ich eine Auswahl getroffen. Die FJR ist ein tolles Motorrad, aber im Vergleich zu den anderen zu behäbig und zu schwer.
Also reingesetzt ins Netz und nach einigem Hin und Her kam dann ein redseliger Geselle und nahm sie mit.
Er ist glücklich, ich kann einige Zeit den Tank voll machen mit dem Gewinn und alle sind glücklich.
Jetzt noch ein paar Wochen meine Schulter auskurieren, dann kann der Frühling kommen und mit ihm die schwere Wahl: welche soll noch gehen ???